No Mystery

Dieses Funk-Rock Projekt fand seinen Abschluß mit dem Konzert am 13.01.1990 in der Theaterhütte Neuss Weckhoven.

Fast alle Stücke wurden komponiert und arrangiert vom Keyboarder Friedrich Wilhelm Schulze (kurz Friesch), der quasi mit diesem Konzert seinen musikalischen Abschied von Neuss nahm. Damals hatte er gerade eine Stelle als Kirchenmusiker in Berlin angenommen, wo er derzeit ganze Orchester und Chöre dirigiert und große Events organisiert. Wie man wohl schnell hören wird, stecken in den Arrangements vom Friesch eine Menge Anregungen von Return to forever, Weather Report, Mahavishnu Orchestra, Brecker Bros. et al.

Der Schlagzeuger Guido Baumann war neben Friesch der einzige Profi in der Band und arbeitete damals und heute sehr erfolgreich mit der Cover Band 'Sound Convoy'. Absolut tight und super musikalisch war er der Rückhalt der Band!

Der Saxophonist Uli Bortz, der Gitarrist Adam Piastowski und ich waren zu dieser Zeit noch relativ unerfahren.

In meinen mittlerweile 25 Jahren des Bass-Spielens habe ich nie wieder derart komplexes Material gespielt - und selten habe ich so viel Spaß gehabt. Viele Bass-Lines waren auskomponiert und spieltechnisch und rythmisch eine wahre Herausforderung für mich. Wenn ich dieses Material heute höre, bin ich erstaunt, was ich 1990 alles schon spielen konnte. Damals war ich weder notenfest, noch hatte ich Formempfinden, noch hatte ich eine exakte Time, noch hatte ich eine Ahnung von Harmonien. Allerdings konnte ich schon auf Gesang spielen und so habe ich mir meine Parts vom Friesch am Rhodes vorspielen lassen und so in den Proben mal eben eingecheckt. So haben auch Adam und Uli Ihre Parts gelernt. Bestimmte Figuren vom Guido an den drums haben uns die jeweiligen Parts in den Stücken angekündigt. Der Guido hat sich alles mal eben bei den Proben 'reingezogen und aus meiner Sicht unglaubliche Arbeit geleistet, wie ich es sonst nur von Super Schlagzeugern wie Steve Gadd auf der 'My Spanish Heart' von Chick Corea z.B. gehört habe.

Infolge der kurzen Vorbereitungszeit waren wir entsprechend verkrampft bei der Aufführung vor etwa 150 Besuchern.

Wenn ich meine Bässe weiter so hart gespielt hätte, wären da schon nach kürzester Zeit neue Bünde fällig geworden. Bislang sind nur die Bünde des Fender Jazz Bass und das Griffbrett des Hohner fretless wegen jeweils eines Knickes im Hals mal abgerichtet worden.

Leider ist auf der Analog 2-Spur-Aufnahme der Bass viel zu weit vorne. Gespielt habe ich damals den frisch erworbenen und für mich von Christof Kost gefertigten Esh Genuine Deluxe mit dem großen Equipment. Seither habe ich die Lautsprecher der Bassamps auf Ohrenhöhe oder benutze den Combo als Wedge-Monitor.

Hier sind nun die links zu den MP3-files:

  • somewhere is nowhere (A. Piastowski, R. Langen, G. Baumann, U. Bortz, F. W. Schulze) - Blues - Funk - Swing - alles drin!
  • higher than high (F. W. Schulze) - absolute Power - ein unglaublicher Guido an den drums
  • bass catcher (F. W. Schulze, G. Baumann) - das kompositorische Meisterwerk vom Friesch
  • gimme' your soul (F. W. Schulze) - Funk - hier hat jeder ein Solo
  • roses for texas (F. W. Schulze) - komponiert 1985, wo der Guido, der Friesch und ich das Stück in anderer Besetzung mal geprobt haben
  • Marylins cry (F. W. Schulze) - Ballade und Rock - wunderbares Sax-Solo vom Uli
  • Zugabe (A. Piastowski, R. Langen, G. Baumann, U. Bortz, F. W. Schulze) - Super Zusammspiel von Friesch und Uli in den Soli